Historia brevis rerum generalium
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[Blüm 1983f]337 : Gemeinde St. Andreas, dann Brügge (Westflandrische Provinz)/Belgien, Sankt Anna im Westen 1348-1783 (Domus Sanctae Annae prope Brugis)1
Die Kartause Wurde 1348 von Wilhelm Scoet und seiner Gemahlin gegründet. Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1349 war Louis de Male, Graf von Flandern, der Gönner des neuen Konvents, dem er bedeutende Schenkungen machte. Das Kloster wurde 1362 in den Orden aufgenommen. Während des abendländischen Schismas blieb die Kommunitiät dem Papst von Rom treu. Im l4. jahrhundert erlebte das Kloster eine Zeit des Wohlstandes. Von 1380 bis 1382 mußten die Mönche wegen politischen Unruhen außerhalb der Stadt Unterkunft suchen. Das 15. Jahthunclert war eine Zeit der Blüte, sowohl in geistiger als auch in materieller Hinsicht. 1493 wurde das Kloster von den Truppen Philipps von Clèves geplündert. Durch die hohen Wiederaufbaukosten und die Steuerbelastungen Karls V. fiel das Kloster in Armut. 1566 mußten die Mönche wegen der Religionskriege das Kloster verlassen. Ihre Rückkehr 1567 war nicht endgültig. Sie fühlten sich in der Gemeinde St. Andreas nicht in Sicherheit und siedelten deshalb 1530 nach Brügge um. Kurz darauf wurde das liloster in St. Andreas von den Geusen in Brand gesteckt. Im 17. und 18. Jahrhundert konnten die Mönche in Ruhe, wenn auch in Armut, ihrem klösterlichcn Leben nachgehen. Das Kloster wurde 1783 aufgelöst als Folge des Dekrets Josefs II., das alle kontemplativen 0rdensgemeinschaften im habsburgischen Gebiet abschaffte.
Literatur: Albert Gruys, Bibliographia Cartusiana, Paris 1977, 252.
- 1. Blüm spreekt uit een zekere onnadenkendheid over ‘die Mönche’, terwijl hij de monialen bedoelt.