Einsamkeit. Bestimmung, Funktion und theologische Dimensionen in der monastischen Reformzeit des 11. und 12. Jahrhunderts (Kamaldulenser, Kartäuser und Zisterzienser)


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Marcus Handke
Einsamkeit. Bestimmung, Funktion und theologische Dimensionen in der monastischen Reformzeit des 11. und 12. Jahrhunderts (Kamaldulenser, Kartäuser und Zisterzienser), Berlin - Zürich, 2024, 620 p. (= Vita regularis. Ordnungen und Deutungen religiosen Lebens im Mittelalter. Abhandlungen, 85)  
[Handke 2024]

Trefwoorden:

solitudo

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Abstract
Als grundlegendes Motiv christlicher Theologie und Frömmigkeitspraxis besitzt ‚Einsamkeit‘ eine bis in die Spätantike reichende Tradition. Doch erst ab dem 11. Jahrhundert ergriff die Suche nach religiöser Abgeschiedenheit nicht mehr nur einzelne Spitzenasketen, sondern aus ihr erwuchsen neue soziale Formationen, von denen sich einige als eremitische Orden etablieren konnten. Die religiösen Reformbewegungen enthielten die Idee der Weltflucht und mit ihr jene der geistlichen solitudo als monastisch-programmatisches Leitmotiv, welches in Kombination mit der gemeinschaftlichen Lebensform ein scheinbares Paradoxon erzeugte. Hier setzt die ideengeschichtlich orientierte Studie an und zeichnet am Beispiel der frühen Kamaldulenser, Kartäuser und Zisterzienser nach, wie hochmittelalterliche Reformtheologen diese Ambivalenz lösten. Dabei werden sowohl vielfältige Gedankenhorizonte als auch die Veränderungen der Semantik von ‚Einsamkeit‘ innerhalb monastischer Diskurse und Rezeptionsstränge thematisiert.