CALL FOR PAPERS: Carthusian conference in Ittingen (CH) 13/7 - 16/7/2017

Sammeln, Kopieren, Verbreiten: Zur Buchkultur der Kartäuser gestern und heute
Internationaler Kongress zur Kartäuserforschung
13. bis 16. Juli 2017

Die Stiftung Kartause Ittingen, das Ittinger Museum und die Kantonsbibliothek Thurgau planen in enger Zusammenarbeit mit Dr. Margrit Früh und Dr. Jürg Ganz einen internationalen Kongress zur Kartäuserforschung, der vom 13. bis 16. Juli 2017 in der Kartause Ittingen im Kanton Thurgau stattfinden wird. Thema des Kongresses ist die Buchkultur der Kartäuser.

Obschon die Buchkultur der Kartäuser bereits an Kongressen in Warschau (1996) und Weingarten (1999) behandelt wurde, ist die Zeit gekommen, dieses Thema einmal mehr zum Schwerpunkt eines internationalen Kongresses zu machen.

Schriftkultur und Bibliotheken haben die Lebensweise der Kartäuser seit der Ordensgründung massgeblich geprägt. Die Produktion von Texten, der Umgang mit Büchern und das Studium derselben waren zu jeder Zeit zentrale Elemente im Alltag der einsam lebenden Mönche, wenngleich sich die Bedeutung der Buchkultur für die Kartäuser im Laufe der Zeit verändert hat. Folglich stellen sowohl Funktion, Betrieb und Nutzen der Bibliotheken als auch ihre baulichen Hüllen eine Vielzahl von Fragen, die es jedem von uns ermöglichen, je nach Wissen und Interesse Antworten zu suchen und zu geben.

Zudem haben sich in den vergangenen Jahren mit der voranschreitenden Digitalisierung neue Forschungsmöglichkeiten eröffnet, welche auch die Auseinandersetzung mit der klösterlichen Buchkultur beflügeln und erweitern können.

Aus diesen Gründen möchten wir der Buchkultur der Kartäuser im kommenden Sommer zum dritten Mal unsere vertiefte Aufmerksamkeit im Rahmen eines Kongresses zur Kartäuserforschung schenken und suchen Referentinnen und Referenten zu den folgenden fünf Themenfeldern:

1. Aufbau von Kartäuserbibliotheken
Bücher wurden innerhalb des Klosters in besonderen Räumen aufbewahrt. Wie waren diese Räumlichkeiten beschaffen? Waren es ebenso prunkvolle und repräsentative Bibliotheken wie in den grossen Benediktinerabteien? Und in welchem funktionalen Beziehungsgeflecht standen die Bibliotheken in der Gebäudestruktur des jeweiligen Klosters?

2. Benutzung von Kartäuserbibliotheken
Viele Bücher aus Kartäuserbibliotheken tragen Eigentumsvermerke, die Hinweise geben auf Vor- und Nachbesitzer, Ausleihen und andere Wanderungen einzelner Werke. So gab es beispielsweise in Basel einen lebhaften Ausleihverkehr mit der städtischen Universität. Was sagen uns diese teils verschlungenen Pfade über die Nutzung einzelner Kartäuserbibliotheken und lassen sich soziokulturelle Unterschiede in der Nutzung verschiedener Kartäuserbibliotheken feststellen?

3; Bibliothekskataloge
Über die Jahrhunderte entstanden in den Kartäuserbibliotheken Kataloge in unterschiedlicher Form, die den gesammelten Bestand verzeichneten. Welche Kataloge sind bis heute erhalten? Was wissen wir über ihre Entstehung? Welche Besonderheiten weisen sie auf und was können wir durch sie über die jeweilige Kartause erfahren?

4. Sammlungen
Ein weiterer Ausgangspunkt für die Forschung kann die Auswahl von Werken sein, die in einer bestimmten Kartäuserbibliothek gesammelt wurden. Welche Kartäuserbibliotheken weisen spezifische Sammelschwerpunkte auf und inwieweit geben diese Aufschluss über die Interessen des Klosters zu einer bestimmten Zeit? Und sind Unterschiede zwischen den Sammlungen städtischer und ländlicher Kartausen festzumachen?

5. Digitalisierung
In jüngerer Zeit haben computergestützte Verfahren der Quellenauswertung bzw. die Arbeit mit digital vorliegenden Ressourcen auch in den Geisteswissenschaften an Bedeutung gewonnen. Welche Möglichkeiten eröffnen sich der Kartäuserforschung mit den „Digital Humanities“?

Call for Papers
Interessierte Referentinnen und Referenten sind gebeten, bis zum 15. Januar 2017 ein Abstract von maximal 2‘500 Zeichen per E-Mail an maria.solovey@tg.ch oder an die folgende Postadresse zu senden:

Kantonsbibliothek Thurgau
Maria Solovey
Promenadenstrasse 12
8510 Frauenfeld

Kosten für Unterkunft und Verpflegung der Referentinnen und Referenten während des Kongresses werden durch die Organisatoren übernommen. Beiträge an Reisekosten können beantragt werden.

Anmeldung
Hörerinnen und Hörer können sich ab Februar 2017 über dieselbe Seite anmelden und von günstigen Konditionen profitieren.

Dr. Margrit Früh (em. Direktorin des Historischen Museums des Kantons Thurgau), Dr. Jürg Ganz (em. Denkmalpfleger des Kantons Thurgau), Dr. Felix Ackermann und Markus Landert (Ittinger Museum), sowie Bernhard Bertelmann, Joana Keller, Dr. Marianne Luginbühl und Maria Solovey (Kantonsbibliothek Thurgau)

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